Mittwoch, 10. Dezember 2014

10. Dezember - Nach dem Wichteltag

Ella zählte die Spenden und Einnahmen.

Sie würde morgen in ihrem besten Rock, Schürze und Wams auf die Bank gehen, sich von Herrn Faust die Trittstufe bringen lassen, die Stufen, so würdevoll es eben ging, hinaufklettern, und dann sehr würdevoll den schweren Lederbeutel mit den Münzen in den tiefen Schacht zum Zählen schütten.

Dann würde sie sehr würdevoll den Einzahlungsbeleg auf das Elfenkonto entgegennehmen, der stets in Regenbogenfarben leuchtete, was sich die Bank nie erklären konnte, und zu Frau Herke in die Buchhandlung gehen.

Frau Herke hatte in einer Ecke ihres Geschäfts eine Elfenwerkstatt eingerichtet. Dort liefen nun die Vorbereitungen zusammen.

...

Nachdem sie den Lederbeutel in einer Ecke des Klunkhardshof bereitgestellt hatte, öffnete Ella eine kreisrunde, geschnitzte und verzierte Holzdose, die ihren wahren Schatz enthielt.

Auf nachtblauen Samt lag da neben anderen, geheimnisvollen Dingen eine Schneekugel, die Schülerinnen aus England den Elfen geschenkt hatten, weil sie ihnen bei der Klassenrallye geholfen hatten.

Ella griff in ihre Schürzentasche und holte den kleinen Koalabären heraus, den ihr ein Mädchen aus Australien am Stand geschenkt hatte. Sie setzte ihn vorsichtig neben die Schneekugel.

Während die Dose geöffnet war, füllten Kinderstimmen den Raum:

....'Wichteltag, ich komme!' hallte über den Markt....

    ....'Yeaayyyyyhhhhhhh! Ich bin Marktwichtel!
     
         Ich heiße Shonaan. Das schreibt sich...'

....'This has been so much fun'...

    ....'Thank you for your kindness' ....


An diesem Ort bewahrte Ella ihre wahren Schätze auf.

...

Und aus der Holzdose leuchtete ein Regenbogen.



 

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